"Es war ein Klirren, Schreien und Johlen in der Bahnhofstraße, der
Mob zog von einem Haus zum nächsten und schlug alles kurz und
klein. Anschließend brannte das jüdische Gotteshaus", erinnert sich
ein Zeitzeuge, der 1938 den Pogrom in Karben als Jugendlicher
miterlebt hat...
An den Pogrom vor 73 Jahren in Groß-Karben
erinnerte mit einer szenischen Lesung
die Evangelische Gemeinde in Klein-Karben,
der Deutsch-Ausländische Freundschaftskreis e.V. und die
Initiative "Stolpersteine in Karben"
am 10. November 2011 um 19.30 Uhr in "St. Michaelis"
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Grundlage der szenischen Lesung waren Vernehmungsunterlagen und das Protokoll der
Gerichtsverhandlung am 22. Jan. 1949 beim Landgericht in Gießen.
Auch Aussagen von Häftlingen, die mehrere Wochen in das KZ Buchenwald verschleppt wurden,
flossen in Text und Spiel ein.
Sprecher und Darsteller waren Mitglieder der Schauspielgruppe um Pfarrer Werner Giesler,
aus dessen Feder auch der Text stammt.
Musikalisch begleitet wurde die Aufführung vom Duo Danzer/Lohse.
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Zwar liegt das, was damals geschah,
schon 73 Jahre zurück. Es ist jedoch hochaktuell.
Nicht nur Wahlergebnisse und Internetportale
rechtsextremer Gruppierungen zeigen die Zunahme
von Rassismus und Ausländerfeindlichkeit.
Bild 1: (Oben): Die ausgebrannte Synagoge (Foto von Edgar Braun, 1945) und Gedenkstein (verlegt 1985)
Mehr zur Synagoge in Groß-Karben >hier
Bild 2 (Links): Schaufenster des Geschäftes von Max Strauss (Bildmontage) nach dem Pogrom
Bild 3 (Mitte): Zeichnung der Synagoge von Edgar Braun
Bild 4 (Rechts): Moritz Rosenthal, der nach dem Pogrom in das KZ Buchenwald verschleppt wurde
Weitere Informationen zum Pogrom in Karben:
Ausstellung 2008:
Vor 70 Jahren...>hier anklicken
Initiative “Stolpersteine in Karben”
Pogromgedenken am 10.11.2011
Rechtsextremismus heute